In den ersten Jahren meiner Selbständigkeit musste ich mich intensiv damit auseinandersetzen, wie ich eigentlich am besten arbeite. Ich merkte, dass mir an manchen Tagen die Energie fehlte, überhaupt etwas zu tun. Dann gab es Tage, an denen 24 Stunden nicht ausreichten. Mein Rhythmus schien mir zunächst äußerst durcheinander, und ich musste mir selbst die Erlaubnis geben, dass das eben so ist. Ein Business, das sich an Energie und Intuition orientiert, habe ich weder im Hochschulstudium noch in der Praxis gelernt. Mein Leben hat mich vielmehr dazu gezwungen, mich mehr und mehr damit auseinanderzusetzen.
Wir alle sind in einer Kultur aufgewachsen, die Struktur, Ordnung und Disziplin verlangt. Das ist auch heute noch das, was Entrepreneure auf der ganzen Welt predigen. Arbeite, egal ob Du willst oder nicht, ob Du inspiriert bist, ob Du Kraft hast oder nicht.
Sei einfach wahnsinnig diszipliniert, und Du wirst Ergebnisse erzielen.
Aber stimmt das?
Das ist für einen Teil der Unternehmerinnen und Unternehmer ganz sicher richtig. Das berühmte „Feuer unterm Hintern“ hilft vielen, dabei zu bleiben. Ein eigenes Business kommt mit vielen Herausforderungen, über die kaum jemand öffentlich spricht. Es kommt mit Zweifeln und Erschöpfung. Es kommt mit Misserfolgen und Fehlentscheidungen. Es kommt mit Hoffnungen und Enttäuschungen. Und es kommt mit Phasen, in denen wir unser Durchhaltevermögen, unsere Selbstwirksamkeit, unser Vertrauen und unsere Fähigkeit, mit Ressourcen wirksam umgehen zu können, unter Beweis stellen müssen.
Ich persönlich musste mit der Zeit feststellen, dass der innere Antreiber, der ständig Disziplin fordert, bei mir nicht funktioniert und auch nicht zu Ergebnissen führt. Die Angst, nicht genügend Umsatz zu machen und zu versagen, ist für mich ein Feuer, das immer mit brennt. Was mir aber garantiert nicht hilft, bessere Ergebnisse zu erzielen, ist eine innere Stimme, die mich unter Druck setzt, noch disziplinierter zu sein.
Wenn ich den inneren Druck verspüre, jetzt ganz unbedingt etwas für mein Business tun zu müssen, weil es sonst in jeglicher Hinsicht eng wird, dann gibt es nur eine Sache, die ich ganz unbedingt tun muss und das ist: Pause, Entspannung üben und meditieren. Das sind meine Strategien. Ich gehe bewusst in den Zustand des erreichten Zieles (Entspannung oder Erleichterung). Immer und immer wieder. Und ich bekomme dadurch neue Ideen und Inspirationen.
Für die meisten Menschen erscheint das zunächst kontraproduktiv, aber es funktioniert. Warum? Weil mein Kopf unter Druck einfach keine guten Ideen produziert und ich nicht in der Lage bin, meiner Intuition zu lauschen.
Diese leise Stimme in mir, die sehr genau weiß, was es braucht, nehme ich nur wahr, wenn ich zur Ruhe komme und mir erlaube, nicht zu funktionieren. Und ich meine nicht nur ein bisschen nicht zu funktionieren, sondern manchmal, meinen inneren Willen komplett aufzugeben oder mich dem Fluss des Lebens hinzugeben, von dem ich nicht weiß, was er für mich vorgesehen hat.
Hingabe funktioniert natürlich nicht, wenn ich im Hinterkopf habe, dass ich davon ein Ergebnis haben will. Vielmehr heißt es für mich tatsächlich ganz oft, den unbedingten Willen zum Erfolg vollständig loszulassen. Ich kämpfe dann manchmal tagelang mit mir und meiner inneren Stimme, bis ich wirklich bereit dazu bin. Ein Teil von mir will immer mit dem Kopf durch die Wand und unbedingt Ergebnisse erzielen – immerhin ist es ja für andere auch möglich –, während ich mich immer mehr erschöpfe und mein Business nicht mehr als Ort der Selbstverwirklichung begreife, sondern als einen tonnenschweren Betonklotz, den es zu bewegen gilt.
Was ist, wenn meine Kreation mich trägt?
Die intensive Auseinandersetzung mit den Prozessen der Kreation in den letzten Jahren hat mich eine Sache ganz sicher gelehrt: Ich bin nicht meine Kreation, sondern Kreation geschieht durch mich. Ich bin ein Kanal für die Dinge, die durch mich ins physische Leben gebracht werden wollen. Ich wähle lediglich aus, welche Projekte ich machen will. Auch mein Business gehört dazu. Und wenn es sich anfühlt wie ein Betonklotz, dann ist es nicht mein Business, sondern ich versuche, etwas zu sein oder zu tun, das nichts mit mir zu tun hat.
Auf Instagram habe ich neulich eine Inspiration für eine Morgenmeditation geteilt. Der Satz lautete: „Mein Business trägt mich.“ Das sollte ja zumindest ein Ziel sein. Für mich selbst fühlte es sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Geringsten so an. Ich hatte das Gefühl, ich zerre an meinem Betonklotz, und mein Business ist etwas, das ich tragen muss und das wirklich schwer wiegt. Ich habe mir also in den letzten Tagen erlaubt, Abstand zu nehmen und diesen Satz zu integrieren.
„Mein Business trägt mich.“ Wie fühlt sich das an?
Mein gesamtes körperliches System ist durch einen Update-Prozess gegangen. Ich hatte tagelang Schwindelgefühle und nur wenig Motivation, etwas zu tun. Stattdessen waren Fühlen und Ruhe angesagt. Ich durfte den Schwindel fühlen, den dieser Satz in meinem System auslöst.
Die Saturn-Lehre: Verantwortung neu verstehen
Saturn, der Herrscher der Grenzen und Limitierungen, des göttlichen Zeitpunkts (Chronos) und der ultimative Lehrer in Sachen Reife und Durchhaltevermögen, zieht seit zwei Jahren durch mein zehntes Haus der Karriere und Außenwirkung und fordert mich gewaltig. So vieles stand auf dem Prüfstand und steht es noch.
Saturn lehrt Demut und Hingabe, aber auch Ressourcenaktivierung, wo wir vorher glaubten, keine Ressourcen zu haben. Er verlangt Disziplin, aber nicht nur im Arbeiten und Ergebnisse erzielen, sondern auch in Sachen Selbstfürsorge. Er fragt, wie viel Hilfe ich annehmen kann und ob ich überhaupt nach Hilfe suche.
Er lehrt mich, dass ich mit dem Kopf eben nicht durch die Wand komme, sondern stattdessen einen Schritt zurückgehen muss. Er weist mich darauf hin, dass ich vielleicht mal nach links und rechts, nach oben und unten schauen sollte, um einen anderen Weg zu finden. Oder dass ich mir erlauben sollte, zu wachsen, um über die Wand hinwegzusteigen. Und auch wenn mein Geist die Blockaden selbst kreiert, heißt das noch lange nicht, dass ich sie allein überwinden kann.
Ich bin zutiefst dankbar für mein wachstumsorientiertes Umfeld, das mich immer wieder daran erinnert, dass Heilung und Wachstum kein Alleingang sind und dass wahre Stärke in der Verbindung liegt.
Was das mit Dir zu tun hat
Saturn ist am 25. Mai 2025 in das Zeichen Widder eingetreten. Dieser Übergang markiert den Beginn eines neuen kollektiven und individuellen Saturn-Zyklus. Damit verlässt Saturn das Zeichen Fische und wendet sich nun den Themen des Anfangs, der Willenskraft und der Eigenverantwortung zu. Das sind zutiefst unternehmerische Themen.
Saturn bleibt zunächst bis zum 1. September 2025 im Widder, bevor er rückläufig wird und am 1. Oktober 2025 vorübergehend in das Zeichen Fische zurückkehrt. Er tritt dann am 14. Februar 2026 endgültig und für längere Zeit in den Widder ein.
Diese Übergänge sind entscheidend, um innere wie äußere Dynamiken zu verstehen. Der erste Eintritt bringt neue Themen auf den Tisch, die Rückläufigkeit zwingt zur Reflexion, und der zweite Eintritt fordert zur Verkörperung auf.
Saturn in Widder verlangt Authentizität in Handlung und Verantwortung
Es geht nicht mehr nur um Disziplin im klassischen Sinn. Es geht um den Mut, Dir selbst zu begegnen, wenn alle alten Strategien nicht mehr tragen. Der Saturn im Widder bringt eine neue Dimension von Verantwortung: die für Dein eigenes inneres Feuer. Für das, was in Dir brennen will, und für das, was Du immer wieder versuchst zu kontrollieren, weil es Dir Angst macht.
Diese Energie hat nichts mit blinder Willenskraft zu tun, sondern mit einem tiefen Ja zu Dir. Zu dem Teil in Dir, der nicht mehr bereit ist, gegen sich zu kämpfen, nur um ein äußeres Ideal zu erfüllen. Widder ist der Anfang, Saturn ist die Grenze. Gemeinsam fordern sie Dich auf, Deine Anfänge zu prüfen. Woraus heraus handelst Du? Was treibt Dich an? Wofür willst Du wirklich Verantwortung übernehmen?
Ab Mitte Juli wird Saturn rückläufig. Und mit dieser Rückläufigkeit beginnt eine Phase der ehrlichen Innenschau. Du wirst nicht mehr im Außen gehalten, sondern im Inneren gespiegelt. Es ist nicht mehr entscheidend, was Du alles erreichst, sondern was Du über Dich erkennst, wenn Du nicht weiterkommst, wenn der Wille nicht reicht, wenn die Wand vor Dir stehen bleibt.
Saturn fragt jetzt nicht mehr nach Disziplin im Tun, sondern nach Aufrichtigkeit im Sein. Er lädt Dich ein, Dein Verhältnis zu Deinem inneren Antrieb neu zu schreiben. Nicht aus Angst, zu scheitern, sondern aus dem tiefen Wissen, dass das, was wirklich aus Dir geboren ist, nicht erzwungen werden muss.
Diese Zeit markiert einen Übergang: von Druck zu Präsenz, von Kontrolle zu Vertrauen. Es ist eine Einladung, dem inneren Rhythmus zu lauschen, statt im Takt der Welt zu marschieren. Und vielleicht wirst Du, wie ich, feststellen, dass genau dort – in der scheinbaren Pause – ein neuer Weg sichtbar wird. Nicht, weil Du es willst, sondern weil Du bereit bist, in die Stille zu gehen und dem Leben zu erlauben, Dir Wege zu zeigen, an die Du noch nicht einmal im Traum gedacht hast.
Wenn du dir emotionale und spirituelle Begleitung in deinem Wachstumsprozess im Business wünschst, komm zu mir ins Coaching und Mentoring. Ich helfe dir dabei deine Blockaden zu überwinden und mehr Vertrauen im Prozess deiner Kreation zu entwickeln, ohne, dass du dabei ausbrennen musst.
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