Vor einigen Tagen sah ich ein Interview mit Dr. Joe Dispenza, der seine Arbeit als Wissenschaftler in diesem Interview ganz vehement gegen spirituelle Praktiken abgrenzte.

Das ist grundsätzlich in Ordnung, wäre nicht die Praktik, die er da als seine ultimative Dispenza-Heilsbringung wissenschaftlich untersucht und propagiert ganz eindeutig aus der Welt der christlichen Mystik stibitzt.

Ich musste schmunzeln.

Die Auswüchse mit denen nach wie vor viele Menschen versuchen Spiritualität als etwas unglaubwürdiges und halbseidenes darzustellen, sind manchmal verrückt.

Während die Wissenschaft vermeintlich auf klaren, messbaren Fakten basiert, bietet die Spiritualität Raum für woo-woo und sonst nichts?

Was wäre das für ein Leben, wenn alle Erfahrung und Tradition einen Beweis bräuchte?

Oft entsteht der Eindruck, man müsse sich entweder für die rationale Welt der Wissenschaft oder für die Hokus-Pokus-Welt der Spiritualität und Mystik entscheiden.

Doch was wäre, wenn beide Perspektiven einander ergänzen und gegenseitig bereichern könnten?

Mehr noch: was ist, wenn die Integration und Anerkennung von Spiritualität unserer psychischen Gesundheit ganz eindeutig zuträglich ist.

Spiritualität ist eine wesentliche Säule unserer mentalen, emotionalen und psychischen Gesundheit. Wir brauchen eine Beziehung zum Himmel.

Wieviele Menschen schämen sich in unserer nach wie vor zutiefst christlich geprägten Gesellschaft für ihren Glauben und ihre spirituellen Erlebnisse, obwohl wir wissen, dass unser Glaube unsere Realität erschafft.

Gut, wie die Wissenschaft haben sich auch die Kirchen nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber das hat mit Gott nichts zu tun.

Ein Leben ohne eine Beziehung zum eigenen Schöpfer oder zum Kosmos endet nicht selten in Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen, Kraft- und Hoffnungslosigkeit.

Von all dem kann Deutschland ein Lied singen.

Wir brauchen eine Instanz, die uns in den schweren Krisen des Lebens – die jeder einzelne von uns erlebt – Halt, Hoffnung und neue Energie gibt.

Es ist nicht das System, was kaputt ist.

Es ist die Wahrnehmung, die Erfahrung jedes einzelnen, die dieses System zu dem macht, was es ist – vollkommen egal, ob es einen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt oder nicht.

Die meisten Menschen unterschätzen, wie tief Gott wirklich in uns eingraviert ist. Gott existiert, weil das Wort existiert. So einfach ist das.

Selbst bei denen, deren Gott noch aus dem Mittelalter winkt und bei denen *Er* immer noch als wütender bärtiger Mann von einer Wolke winkt, ist Gott eingraviert. Nur als was?

Wissenschaft: Die Welt der Entdeckungen

Die Wissenschaft hat enorme Fortschritte ermöglicht. Sie erklärt, wie die Welt funktioniert, beschreibt die Naturgesetze und hilft uns dabei, unsere Umwelt zu verstehen und zu gestalten. Technologien, die unseren Alltag erleichtern, sowie medizinische Entdeckungen, die Krankheiten heilen, sind direkte Ergebnisse des wissenschaftlichen Denkens. Der wissenschaftliche Ansatz fördert eine kritische Fragestellung und die Suche nach Beweisen. Diese Rationalität und analytische Präzision sind unverzichtbar für Fortschritt und Problemlösung. Allerdings ist die Wissenschaft häufig auf Finanzierung angewiesen, und wenn wirtschaftliche Interessen fehlen, kann es schwierig sein, notwendige Forschungsprojekte zu verwirklichen.

Ohne Spiritualität würden viele der Fragen, die die Wissenschaft untersucht, überhaupt nicht gestellt werden. Oft sind es spirituelle Erfahrungen oder tiefes inneres oder durch Tradition übermitteltes Wissen, die uns auf die wesentlichen Fragestellungen bringen, die letztlich so wie bei Joe Dispenza wissenschaftlich weiterverfolgt werden. Die Erfahrung kam zuerst, dann die Messung mit Maschinen.

Spiritualität: Die Welt des Erlebens

Spiritualität berührt andere Ebenen unseres Seins. Sie stellt weniger die Frage nach dem ‚Wie‘, sondern nach dem ‚Warum‘. Warum sind wir hier? Was ist unser tieferer Sinn? Spiritualität bietet uns Werkzeuge, um unsere innere Welt zu erforschen, Gefühle zu verstehen und eine Verbindung zu uns selbst, zu anderen und zum Leben herzustellen. Ihre Wurzeln reichen zurück zu dem, was einmal die Wissenschaft der Antike war.

Heute ermöglicht sie immerhin noch Erfahrungen von Stille, Intuition und verborgener Weisheit.

Spiritualität hilft uns, die Dinge, die sich nicht messen lassen, dennoch als real zu erleben – wie Liebe, Mitgefühl und Hoffnung. Zudem ist Spiritualität eine zentrale Säule unserer Gesundheit, da sie uns hilft, innere Balance zu finden und Resilienz aufzubauen.

Spiritualität kann auch als die Wissenschaft des Altertums betrachtet werden. Vor Jahrtausenden gab es keine hochentwickelten Messgeräte, dennoch hatten Menschen tiefes Wissen über sich selbst und das Universum. Mehr Messgeräte bedeuten nicht automatisch mehr Wissen – oft ist es die tiefe, intuitive Weisheit, die uns wirklich weiterbringt.

Wo sich beide treffen: Das Verbindende erkennen

Die Integration von Wissenschaft und Spiritualität bedeutet nicht, dass wir die Logik der Wissenschaft aufgeben oder die Mystik der Spiritualität entmystifizieren müssen. Es bedeutet vielmehr, die Grenzen beider Ansätze zu erkennen und zu überwinden.

Es gibt Bereiche, in denen beide Weltanschauungen sich berühren: Die Quantenphysik zeigt uns, dass das Universum nicht so klar definiert ist, wie wir einst glaubten. Phänomene wie die Verschränkung deuten darauf hin, dass wir weit mehr miteinander verbunden sind, als es der materialistische Ansatz vermuten ließe. Gleichzeitig gibt uns die Neurowissenschaft Einblicke, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir meditieren oder spirituelle Erfahrungen machen.

Spiritualität hilft uns auch, die Wunder des Lebens wie Kinder in uns zu behalten. Es erinnert uns daran, die Welt mit staunenden Augen zu betrachten, wie es Jesus einst sagte: „Lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich.“ Diese kindliche Offenheit für die Mysterien des Lebens ist ein Schlüssel zu innerem Frieden und Verbundenheit.

Praktische Ansätze: Wie kann Integration aussehen?

Vielleicht fragen Sie sich, wie sich diese Integration in Ihrem Alltag umsetzen lässt. Es kann bedeuten, wissenschaftliche Methoden zu nutzen, um spirituelle Praktiken zu erforschen. Meditation ist ein gutes Beispiel: Zahlreiche Studien zeigen ihre positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit, während sie uns gleichzeitig erlaubt, tiefere spirituelle Erfahrungen zu machen.

Ebenso kann ein rationaler Ansatz dazu dienen, die Wirksamkeit von Achtsamkeit zu verstehen, während die Praxis selbst eine Brücke zu unserem inneren Erleben baut.

Diese Integration führt nicht zu einem Entweder-oder, sondern zu einem sowohl-als-auch. Wenn wir wissenschaftliche Erkenntnisse nutzen, um uns selbst besser zu verstehen, und uns gleichzeitig erlauben, die Mysterien des Lebens zu akzeptieren, entstehen neue Möglichkeiten für Wachstum, Heilung und Verbindung.

Eine Reise zur Ganzheit

Die Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität ist im Kern eine Reise zur Ganzheit. Sie fordert uns auf, unsere Neugier mit offenem Herzen zu leben und die Wunder des Universums zu erforschen, ohne unsere inneren Welten zu vernachlässigen. Vielleicht möchten Sie in Erwägung ziehen, wie Ihr eigenes Leben davon profitieren könnte, Wissenschaft und Spiritualität als komplementäre Wege zu sehen – zwei Seiten einer Medaille, die gemeinsam das Abenteuer des Lebens ausmachen.

Erlauben Sie sich, ja, seien Sie stolz, wenn Sie Gott gefunden haben. Viele Menschen, die unter ihrem Leben leiden, wünschen sich diese heilende Verbindung.

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Nadja Teege

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